Gottfried Locher als Ratspräsident SEK wiedergewählt
Gegen Locher war nach Vorwürfen in den Medien Ende Mai die Zürcher Pfarrerin Rita Famos angetreten. In der Abgeordnetenversammlung gaben die Vorwürfe und Lochers defensive Reaktion darauf viel zu reden. 43 von 67 Delegierten der Mitgliedkirchen verhalfen ihm mit ihrer Stimme zur Wiederwahl.
Rita Famos wurde als vermittelnde, integre Kandidatin vorgestellt. Sie habe als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz (AGCK) auch ökumenisch Fingerspitzengefühl bewiesen. Die Abgeordneten könnten von ihr ein Leiten in enger Zusammenarbeit mit Synode und Rat erwarten, sagte die Bündnerin Barbara Hirsbrunner.
Vorwürfe nicht stichhaltig
Der Zuger Johannes Roth, Präsident der GPK des Kirchenbundes, hielt fest, die in den Medien erhobenen Vorwürfe gegen Locher träfen nicht zu. Der St. Galler Kirchenratspräsident Martin Schmidt mahnte, «Stil, Anstand und Respekt» zu bewahren. Er wünschte mehr personale Leitungs-Kompetenz von Pfarrern.
Aus dem Rahmen fiel das Votum des Zürcher Kirchenratspräsidenten Michel Müller, der Locher zum Rücktritt aufforderte. Der Schwyzer Heinz Fischer hielt dagegen fest, unter den Abgeordneten sei in den letzten Jahren keine Kritik an Gottfried Locher zu hören gewesen. Er habe den Reformierten «ein Gesicht und eine hörbare Stimme gegeben» und ökumenisch manches bewirkt.
Deutliches Votum für Locher
Nach weiteren Voten führte die AV-Präsidentin Claudia Haslebacher die geheime Wahl durch. Von den 67 anwesenden Vertretern der Mitgliedkirchen gaben 43 dem Berner ihre Stimme, 24 der Zürcherin.
Wahl der Ratsmitglieder
Am 18. Juni wurden die sechs anderen Ratsmitglieder für die Amtsdauer 2019-2022 gewählt. Für den zurücktretenden Daniel de Roche (FR) wurde Pierre-Philippe Blaser, Pfarrer in Murten, mit 60 Stimmen gewählt. Die andere Vertreterin der Romands, Esther Gaillard, VD, erhielt 66 Stimmen, Sabine Brändlin (BL) 47, Ruth Pfister-Murbach (TG) 52, Ulrich Knöpfel (GL) 50 und Daniel Reuter (ZH) 48 Stimmen.
Ausführlicher Bericht über die Wahlversammlung